Na man kann wenigstens nicht sagen das du keine Fortschritte machst, grinste Alasdair. Der Halbelf nickte als ihm ein volles Glas hingestellt wurde dann sah er zu Lilith die ihr Schwert nun wieder einwickelte. Hast du dich endlich zu einer Pause überreden lassen?, fragte sie und blickte zu Wahn. Nun grinste Al. Ich hab ihm eine nette Gesellschaft versprochen. Da konnte er nicht widerstehen. Außerdem muss ich ja aufpassen das er sich nicht verausgabt. Sonst bekomme ich Ärger mit Sailin. Lilith nickte mit einem Grinsen im Gesicht. Wie kommt es eigentlich das du sie hast alleine gehen lassen? Ich dachte der Wächter sollte bei der Hüterin bleiben? Mit was hat sie dich nur bestochen?

Sie meinte halt ich brauche eine Pause und wir sollten nicht durchgehend aufeinander hängen antwortete Wahn. Wenn was wäre könnte ich ohnehin schnell zu ihr kommen.

Das stimmt wohl, meinte Lilith. Ihr habt die letzte Zeit wirklich viel miteinander gemacht. Schon alleine die Aufgabe als Hüterin und Wächter. Die Rothaarige lächelte. Und es ist ja nicht so das sie auf gefährlicher Mission ist. Sie besucht schließlich nur die Hohepriesterin und schaut wie der Aufbau vorangeht. Du hast echt Glück. Ich kann mir vor diesem lästigen Kerl hier keine Freizeit nehmen. Lilith lachte und klopfte Al kurz auf die Schulter. Dieser erwiderte den Scherz mit einem Grinsen. Jaja. Hackt nur auf mir rum.

Weißt du was Lilith du kannst es so sehen. Der hier bekommt von mir auch kaum Freizeit. Das muss er ja irgendwie weiter geben um sich besser zu fühlen. Wahn schüttelte den Kopf. Ich mache mir gerade keine Sorgen um sie. Wie du bereits sagtest sie ist nur zu Besuch. Ich spüre wenn etwas nicht stimmt. Es ist alles in Ordnung.

Du solltest wirklich langsam gehen Sailin, kam es hustend von einer jungen Frau. Selina Monde, die Hohepriesterin des azalenischen Volkes lag zugedeckt im Bett und hatte Schweißperlen auf der Stirn. Ihre weißen Haare klebten etwas an der Stirn. Neben ihr auf der Bettkante saß eine junge Frau mit längeren grünen Haaren und blauen Augen. Sie trug ein einfaches Kleid. Oberhalb war dieses grün. Nach unten wurde es immer heller bis es am Saum weiß war. Die Hüterin schüttelte den Kopf während sie der jungen Frau einen kühlen Lappen auf die Stirn legte. Du solltest diese Erkältung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich gehe nirgends hin solange wie es dir so schlecht geht. Wahn wird das verstehen. Die junge Frau drehte den Kopf etwas und blickte zu dem Dunkelhaarigen der ebenfalls in dem einfach eingerichteten Zimmer war. Hey Seng mach doch bitte das Fenster etwas auf. Ein wenig frische Luft wird ihr gut tun.

Nagut sagte der Angesprochene junge Mann und richtete sich auf. Er trug einen langen Stoffmantel in Braun und dazu passende Kleidung. Seine Haare waren zu einen Pferdeschwanz zusammen gebunden während ein teil zu langen Zöpfen geflochten wurden. Der braunhaarige öffnete das Fenster etwas. Aber nicht zu weit.

Danke, kam es erneut hustend von Selina als sie einen leichten Luftzug spürte. Die junge Frau atmete tief durch was ihr nur wieder einen Hustenanfall einbrachte. Hier trink, sagte Sailin. Sie hielt der Weißhaarigen eine Tasse hin. In dieser befand sich ein warmer Tee. Langsam nahm die Hohepriesterin einen Schluck. Du musst dich etwas ausruhen damit du schnell wieder gesund wirst. Vorerst bleibst du liegen. Das ist eine Anweisung. Die junge Frau richtete sich nun auf. Ich werde kurz zu Ward gehen. Es wäre wohl keine schlechte Idee wenn wir einen Vogel mit einer Nachricht nach Midian schicken. Seng sorg bitte dafür das sie liegen bleibt.

Keine Sorge gab Seng zu verstehen. Ich lasse sie keinen Zentimeter aus dem Bett raus außer wenn sie wo dringend hin muss. Er grinste kurz. Tja eine gesunde Hohepriesterin kann doch etwas mehr ausrichten als eine Kranke.

Hey, murrte Selina begleitet von einem Husten. Die junge Frau blickte ihren Gefährten wie auch Sailin ernst an, dann aber stöhnte sie. Ist ja gut. Ich mache schon nichts. Nun grinste die Hüterin. Na dann ist das ja geklärt. Ich bin bald wieder da. Ruh dich aus.

Kaum gesagt verließ Sailin den Raum und ließ damit die Hohepriesterin mit Seng alleine. Obwohl in dem Zimmer aus welchem sie nun trat völlig normal wirkte war es der Flur und so einiges an dem Haus nicht. In Wahrheit war das Gebäude eine Baustelle wie auch der Ort an dem sie sich befanden. Kurz nickte Sailin ein paar Männern zu die gerade neue Baumaterialen durch den Flur trugen. Als sie aus dem Haus trat musste sich die Hüterin kurz bücken, dann stand sie auch schon auf einer riesen großen Baustelle. Anstatt einer gepflasterten Straße war hier nur ein einziger Schotterweg zu erkennen. Eine Stadt konnte man an diesem Ort noch nicht sehen. Eher ein Dorf das gerade im Aufbau war. Die Leute welche sich hier aufhielten bemühten sich alle und halfen wo sie nur konnten. Die Hüterin blickte sich kurz um und lächelte. Noch hatte dieser Ort keinen Namen. Doch irgendwann würde es soweit sein. Wenn die Stadt der azalenischen Bevölkerung fertig war.

Einen Augenblick lief Sailin suchend durch die Straße bis sie einen Mann erblickte. Er war einen Kopf größer als sie und hatte dunkle lange Haare. Ward, der Beschützer der Hohepriesterin, gab gerade einige Befehle an seine Truppe. Die Obscurati waren eigentlich Dämonenjäger, doch inzwischen war es auch ihre Pflicht Selina zu schützen. Hey Ward, lächelte Sailin als sie den Mann erreichte. Wie ich sehe bist du fleißig wie immer. Sag wäre es möglich das ich mir einen eurer Botenvögel ausleihe?

Ward zuckte mit den Schultern Warum solltest du nicht können. Nimm dir einen. Dort vorne steht der Käfig. Er bewegte sich kurz in die Richtung. Was heißt hier fleißig ich mache nur meinen Job. Aufpassen das alles hier ruhig von statten geht.

Eine dunkel gekleidete Person richtete sich etwas auf während sie auf dem Dach eines der halbfertigen Gebäude stand. Sein Gesicht konnte man nicht erkennen da es unter einer dunklen Kapuze versteckt war. In der Hand hielt er einen Bogen, sowie einen Pfeil. Kurz legte der Fremde den Kopf schief als er zu der jungen Frau und dem Hauptman der Wache sah. Die Hüterin lächelte gerade und drehte sich um, damit sie zu einem der Käfige in dennen sich Vögel befanden, gehen konnte. Langsam beugte sich der Fremde vor und legte den Pfeil in den Bogen. Diesen erhob er nun und richtete ihn auf sein Ziel, während Sailin die Käfigtür öffnete um einen der Vögel herauszuholen.

Plötzlich sprang Ward nach vorne als ein zischendes Geräusch die Luft erfüllte. Er packte Sailin und zog sie zu sich. Direkt dort wo sie gestanden hatte steckte nun ein Pfeil. Sofort fuhr der Langhaarige herum und blickte in die Richtung aus welcher das Geschoss gekommen war.

Erschrocken sah Sailin zu dem Pfeil. Nach einem kurzen Moment jedoch blickte sie in die Richtung in welche Ward sah. Da sie dort jedoch niemanden sah drehte die junge Frau den Kopf um sich umzusehen. Zuerst sah Sailin sie nicht doch dann bemerkte die Grünhaarige mehrere schwarzgekleideter Leute, welche auf der Straße auftauchten. Die gehören nicht zu dir oder Ward?, fragte Sailin verwirrt, während sie dicht bei dem Mann stehen blieb.

Nein definitiv nicht sagte Ward und spannte sich sichtlich an. Die Waffe, einen Speer umklammerte er nun fest. Auch andere Männer die zu seinen Leuten gehörten zogen nun ihre Waffen. Bleib zurück mahnte er schließlich die Hüterin. Dein Wächter ist gerade nicht zur Stelle und dieser Pfeil galt dir.

Leicht nickend blieb die Hüterin bei dem Dunkelhaarigen stehen. Ihr Blick blieb auf den Fremden haften. Diese näherten sich langsam. Noch während sie dies taten schoben sich Klingen unter ihren Gewändern hervor. Gesichter konnte die junge Frau auch jetzt nicht erkennen. Jedoch spannte sie sich sichtlich an als die Fremden ihre Schritte beschleunigten um schließlich auf sie zuzustürmen.