Wir werden angegriffen rief Ward nun auf. Alle zu den Waffen. Kaum gesagt stürmten auch ihrerseits die ersten Männer auf die Angreifer zu. Weitere stießen nun dazu. Klingen trafen aufeinander und das schleifen von Stahl auf Stahl ertönte laut.

Sailin musste schlucken als sie die Männer kämpfen sah. Dann wurde sie von Ward gepackt. Der Krieger zog die Hüterin immer mal wieder aus der Gefahrenzone und schütze sie somit vor Leid. Sailin wusste das Ward und seine Männer hervorragende Kämpfer waren. Bestimmt würden sie mit dem Angriff fertig werden. Doch eines fiel der Hüterin auf. Diese nicht zu verachtende Stärke der Angreifer und die Tatsache das ihre Angriffe gezielt in Richtung der jungen Frau gerichtet waren. Sie versuchten regelrecht zu ihr durchzukommen. Hatte Ward etwa Recht? Ging es um sie?

Ihr Blick blieb auf Ward haften der gerade mit einem der Angreifer zu tun hatte. Unwillkürlich machte Sailin mehrere Schritte zurück um von den Kämpfenden Abstand zu nehmen. Als sie dies jedoch tat stolperte die Hüterin über einen der Materialsäcke, welche für die Baustelle gebraucht wurden. Erschrocken weiteten sich ihre Augen als sie den Pfeil sah der nun dort im Boden steckte wo sie kurz vorher gestanden hatte. Doch als sie sich umsah konnte die Frau den Schützen nicht sehen. Schlagartig rutschte die Hüterin nach hinten soweit das sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Ward und die Anderen hatten mit den Angreifern viel zu tun und so schaute sich die junge Frau um. Noch während Sailin dies tat stand er pötzlich vor ihr. Einer der Fremden baute sich vor ihr auf und hob den Bogen in seiner Hand. Die junge Frau wusste schlagartig sie würde nirgends hinfliehen können. Noch während sie den Fremden anstarrte und sich etwas mehr gegen die Wand drückte rief sie in Gedanken nach ihrem Wächter.

Plötzlich erschien ein magisches Portal zwischen Sailin und ihren Angreifer und kurz darauf wurde dieser von einer unsichtbaren Kraft nach hinten geschleudert. Als das Portal sich verzog und das Licht erlosch in welches es gtaucht war stand dort der Wächter der Hüterin der seine Waffe bereit hielt.

Oh Gott, murmelte Sailin während sie tief einatmete und sich ein wenig entspannter gegen die Wand sacken ließ an welcher sie saß. Die Hüterin hörte regelrecht ihr Herz pochen während sie zu ihrem Wächter heraufblickte der mit dem Rücken zu ihr dastand. Nicht weit von Ihnen entfernt hatten die Krieger um Ward noch immer mit den Angreifern zu tun. Den Anderen konnte Sailin gerade nicht sehen, doch so wie er getroffen worden war musste er etwas weiter hinten zwischen dem Bauschutt liegen.

Was geht hier vor sich fragte Wahn und drehte den Kopf zu Sailin. Im Moment war er doch etwas überfordert mit der Situation. Dennoch blieb er kampfbereit. Was immer hier geschah es war nicht gut. Der Zufluchtsort von den Bewohnern Azalens wurde angegriffen.

Ich weiß nicht, brachte Sailin hervor. Aber ich fürchte das gilt mir. Die junge Frau schaute nun doch etwas ängstlich und schuldbewusst zu ihrem Wächter hoch bevor sie zu dem Pfeil blickte der nicht sehr weit weg im Boden steckte.

Wahn lief zu dem Pfeil und hob ihn auf. Kurz betrachtete er ihn. Dann warf er diesen wieder achtlos zur Seite. Gut ich bin ja nun hier. Dir wird nichts geschehen darauf kannst du dich verlassen. Er verschaffte sich einen Überblick über das Kampfgeschehen. Bisher sah es für beide Parteien gleich aus.

Langsam nickte Sailin auch wenn sie noch am Boden hocken blieb. Es gab schon viele Kampfsituationen in ihrem Leben. Und als Hüterin war sie vielen dunklen Mächten ein Dorn im Auge. Es war jedoch etwas anderes in den Kampf zu ziehen als aus heiterem Himmel von unbekannten Personen angegriffen zu werden.

Gerade als die junge Frau tief ausatmete ertönte ein lautes Pfeifen. So klang es jedenfalls für die Hüterin. Mit einem mal drängten die fremden Angreifer nicht mehr auf Ward und seine Leute ein. Sie stoppten ihre Angriffe und versuchten wieder zu verschwinden.

Was soll das denn werden? rief Ward auf und setzte einen der Angreifer nach. Jedoch erreichte er ihn nicht rechtzeitig und so konnte er entkommen. Ein Fluchen folgte. Wahn blieb weiterhin in der Nähe Sailins stehen. Er wollte kein Risiko eingehen. Warum zogen sich diese Kerle nun plötzlich zurück. Etwa wegem seinem Auftauchen?

Dein Ruf eilt dir wohl wieder voraus, murmelte Sailin. Nun lächelte die junge Frau jedoch etwas und richtete sich auf. Als sie sich an der Wand abstützte zog sie jedoch die Luft ein und sah zu ihrem Arm. Ein Schnitt zeichnete sich an diesem ab. Ein wenig Blut lief aus der kleinen Wunde. Ich beschwer mich nie wieder über herumliegendes Zeug, brachte die Hüterin hervor. Der Sack über den sie gestolpert war hatte ihr wohl das Leben gerettet.

Ward kam nun zu den anderen. Das scheint ja nochmal gut ausgegangen zu sein. Dein Wächter war ja sofort zur Stelle. Er seufzte etwas. Ich habe allerdings keine Ahnung woher die kommen und was die Absicht dahinter ist. Das ist mir etwas suspekt.

Und sie haben sich ziemlich schnell zurückgezogen, meinte Sailin. Die junge Frau schaute sich um. Glaubt ihr sie sind wirklich weg? Dieser Eine kam aus dem Nichts. Und er scheint wohl auch wieder in dieses verschwunden zu sein. Die Hüterin deutete auf den Schutthaufen der durch einen Einschlag ziemlich zerstört worden war. Dann aber sah sie zu Ward. Geht es dir und deinen Männern gut?

Es gibt ein paar Verletzte aber soweit ich das beurteilen kann zum Glück nichts wirklich schlimmes. Ward sah nun zu Wahn. Scheinbar hat dein Auftauchen sie irgendwie außer Konzept gebracht. Die wollen sich wohl nicht mit einen Wächter anlegen. Wahn zuckte nur mit den Schultern.

Aber wer sind die nur?, fragte Sailin. Die junge Frau blickte erneut zu dem Pfeil den Wahn weggeworfen hatte. Gab dieser vielleicht Hinweise auf die Herkunft? Jedoch kam das Aussehen des Pfeils Sailin nicht bekannt vor. Können wir vielleicht reingehen?, fragte Sailin dann aber plötzlich während sie die Arme vor der Brust verschränkte. Noch immer zitterte sie etwas. Irgendwie fühlte sie sich gerade nicht mehr sehr wohl so öffentlich hier zu stehen. Die Wunden sollten versorgt werden. Auch wenn sie nicht schlimm sind, fügte die Hüterin dann aber noch an.

Ward nickte zustimmend. Das war ein merkwürdiger Angriff. Naja sagte Wahn daraufhin. Niemand der mir bekannt vor kommen würde und ich habe nichts besonderes gespürt. Ging aber auch etwas zu schnell. So wirklich in Kontakt mit denen bin ich nicht gekommen.