Für einen Moment starrte Selina den jungen mann einfach nur an. So hatte sie ihn noch nie gesehen. Kannte man Mepheistos doch immer nur mit Kutte. Das er genauso schwarze Haare wie Wahn hatte wusste sie deshalb nicht. Diese waren kurz und etwas zersaust. Das ist mal was neues, seufzte sie und sprang vom Wagen. Naja aber wenn ich das jetzt mal sagen darf. Du hast den gleichen Schuhgeschmack wie dein Bruder.

Ach und das ist alles was dir dazu einfällt? Na dann kommentierte der Mann. Geh mal ins Imperium. Stiefel gehören zur Standartausrüstung bei uns. Er kletterte nun wieder auf den Wagen. Dann kniete er sich neben den schwerverletzten und hob kurz das Tuch an so das die Kinder jedoch nichts sehen mussten. Er wollte sich wohl nur nochmal ein Bild machen und prüfte den Puls. Schließlich schüttelte er den Kopf und lies das Tuch los. Er schien kurz zu überlegen. Dann sah er zu der Rampe des Schiffes. Wir werden das alles verladen müssen. Den Wagen krieg ich nicht über die Rampe also helft mal fleißig mit.

Na schön ihr habt ihn gehört, reagierte Selina. Die junge Frau trat zu Clive und Leonie. Ihr zwei helft das Erz und diese ganzen Waren zu verladen in Ordnung? Und wir anderen kümmern uns um die Kleinen und Verletzten. Kaum hatte sie das gesagt half die Weißhaarige Leonie vom Wagen, während Clive einfach runter sprang. Gleich darauf drückte Selina dem Mädchen und dann auch dem Blauhaarigen etwas von dem Erz in die Hand. Na kommt schon, sagte sie sanft. Clive jedoch stand da und starrte zu Kalistra, welche die ganze zeit nur Mepheistos ansah. Was ist los?, fragte der Junge. Nun ich frage mich wer dieser Typ da ist, machte sie eine spitze Bemerkung in Mepheistos Richtung.

Mepheistos warf Kalistra einen vernichtenden Blick zu und machte dann aber weiter mit dem verladen. Zuerst wurden die materiellen Dinge auf das Schiff gebracht. Dann folgten die beiden verletzten Tiere. Fenrir musste erneut getragen werden während Shaitan von Clive an den Zügeln auf das Schiff geführt wurde. Der Hengst humpelte dabei. Schließlich trug Mepheistos auch den schwerverletzten jungen Mann an Deck, während Kalistra noch Neo und Luna brachte. Diese verabschiedete sich dann schließlich von ihnen, auch mit den Worten das die Kinder bald wieder aufwachen würden und sie sich auf die Suche nach Nargash machte. Eine Weile später war dann alles soweit. Wahn hatte man unter Deck in einer der Kajüten gelegt wo Selina nun auf ihn achtete. Fenrir wurde auf die andere Seite gelegt und auch Arax saß bei dem Wolf. Cyrill legte sich zu Shaitan an Deck. Mepheistos lies das Schiff schließlich auslaufen. Das Ziel war ein fernes Land fern ab von dem wohl bald brennenden Asthoria.

Schreie halten durch die Gänge eines recht dunkel gehaltenen Gebäudes. Durch die offene Tür konnte man immer wieder magische Blitze zucken sehen. Salvina stand vor einem magischen Zirkel indem ein neun Jahre altes Mädchen lag. Dieses krümmte sich vor Schmerzen während die Magie immer wieder in sie floß. Ihre Hände und Füße waren mit eisernen Ketten am Boden befestigt worden. Keine Sorge, sagte die Braunhaarige. Wie ich dir bereits sagte wird es schnell gehen. Schmerzvoll aber dafür schnell. Und dann wirst du deinen neuen Platz an unserer Seite einnehmen mein Kind. Die Frau verstärkte ihre Magie so das auch das Kind erneut aufschrie. Es knackte etwas während sich der Körper des Mädchens langsam wandelte. Ihre Beine und Arme wurden länger, sowie auch die Haare. Das Gesicht Alishas nahm langsam jugendliche Züge an. Immer wieder schrie sie vor Schmerzen auf während Salvina weiter ihre Magie wirkte.
Es dauerte ein paar Minuten doch dann ließ die Frau von dem Kind ab. Oder eher gesagt von der jungen Frau, welche nun in einem viel zu kurzem Leinenstoff bekleidet am Boden lag. Alisha war nicht mehr das kleine Kind sondern eine etwa Achtzehnjährige. Schwer atmend und mit Tränen in den Augen lag Alisha da. Es ist vollbracht mein Kind, reagierte Salvina und näherte sich ihr nun. Neben der jungen Frau ging sie in die Knie. Nun bist du bereit. Bereit dein altes Leben hinter dir zu lassen und dem Orden zu dienen. Es wird deine Pflicht sein für die Verfehlungen deines verstorbenen Vaters Buße zu tun. Nur so wirst du in diesem neuen Land leben können. Mit der linken Hand strich sie Alisha eine der länger gewordenen Haarsträhnen aus dem Gesicht während die junge Frau sie fast schon ausdruckslos ansah. Komm mein Kind, sagte sie als sich die Fesseln lösten. Salvina reichte Alisha die Hand, welche diese langsam ergriff. Zittrig stand die junge Frau auf nur um dann in die Knie zu gehen. Mit gesenktem Kopf hing die Schwarzhaarige da. Die weißen Spitzen ihrer Haare fielen ihr dabei uns Gesicht. Wie ihr wünscht, kam es leise von Alisha.

Ein junger Mann blieb einfach kurz stehen und starrte in die Luft. Um ihn herum liefen weitere Männer und Frauen. Ihre Hände und auch Füße lagen in Ketten. Imperiale und ein paar Dämonen aus Nor dra Xerxes begleiteten und sorgten dafür, dass niemand auf die Idee kam zu fliehen. Hin und wieder hörte man Schreie und die Schläge von Peitschen. Der Schwarzhaarige versuchte all das gerade einfach auszublenden. Sie waren nun eine ganze Weile in Wägen bis zu diesem Ort gebracht worden und mussten den Rest des Weges nun zu Fuß gehen. Etwas entfernt ragte einige Gebilde empor doch alles in einem wirkte es unfertig. Eine riesige Baustelle. Genau dorthin trieb man die Menge. Er konnte sich denken was dies bedeutete. Doch er wollte nicht weiter darüber nachdenken. Eines aber war sicher. Weitere würden Sterben. Man würde sie zum äußersten treiben bis sie zu nichts mehr in der Lage waren und man sie einfach wegwerfen würde. So wie man es mit seinem Vater tat. Die schrecklichen Bilder hatte aus Midian hatten sich in seinen Kopf gebrannt. Niemals wieder würde er sie verdrängen können. Alles erschien ihm plötzlich so Sinnlos. Hilflos blickte er in die Gesichter der Menschen um ihn herum. Viele bekannte Gesichter waren dabei. Er las Hoffnungslosigkeit und Angst in diesen. Caim blickte erst kurz zu Boden. Seine in Ketten gelegten Hände ballten sich zu Fäusten. Er kämpfte mit den Tränen verlor diesen Kampf aber letztendlich doch. Bitte, komm zurück murmelte er leise vor sich hin. Wir brauchen dich. Ich brauche dich. Dann bekam er einen Stoß in den Rücken. Einer der imperialen trieb ihn nun weiter an. Caim folgte der Aufforderung ohne den Mann dabei anzusehen. Tränen tropften zu Boden. Komm zurück kam es nochmals leiser von ihm.

Schreie drangen an seine Ohren. Ihm war einfach nur noch kläglich heiß. Der pochende Schmerz in seiner Schulter, er wollte einfach nicht mehr abebben. Man hatte sich nicht die Mühe gemacht sie großartig zu versorgen. Schwere Ketten waren um seinen Oberkörper geschlungen und hielten ihn an einen Felsen fest der eine zackenförmige Form besaß. Die Füße des Mannes berührten den Boden nicht mehr. So hing er auf einer kleinen Insel welche von einem Flammenmeer umgeben war. Dieser Ort war einfach nu bizarr. Nor Dra Xerxes, das Reich der Dämonen. Varresh drehte den Kopf etwas und ließ den Blick schweifen. Er war nicht alleine hier auf dieser Insel. In einen Halbkreis erhoben sich weitere Zackenähnliche Gebilden. An jeden dieser war eine weitere Person angebracht. Einer der Männer war auch Alasdair, der der Kommandant der Legion. Auch unter ihnen befand sich ein Wesen das halb Mensch halb Wolf war. Direkt neben ihn hing ein Dunkelelf. Er schien nicht bei Bewusstsein zu sein. Auch ihn kannte Varresh gut. Varlek der Anführer der Dunkelfenstadt und verbündeter der Legion. Die nächste Person war eine Frau. In ihrer Nähe lag ein Drache in Ketten gelegt am Boden. Er wusste das es sich dabei um eine Drakonikerin und ihren Drachen handelte. Dazwischen gab es immer wieder ein paar Zacken die leer waren. Doch auch hier lagen schon Ketten bereit. Vermutlich für weitere Gefangene und Anführer Streitmächte die Luzifers in die Quere kommen könnten. Es war wohl nur eine Frage der Zeit bis auch diese Ketten Benutzung fanden. Wieder drehte er den Kopf. Dann sah er zum dunklen Himmel hinauf. Dieser wirkte Rot vom Widerschein des Feuers das hier allgegenwärtig war. Er schloss seine Augen und lies die Ereignisse abermals in seinen Gedanken Revue passieren. Wieder sah er die grausame Hinrichtung. Das Foltern der Männer die sich dem Gefallenen widersetzt hatten. Er fragte sich ob es einige noch in Sicherheit geschafft hatten. Auch sein Gefährtin Trin und sein Sohn Fayt. So hoffte er zumindest, denn sie waren damals nicht in Midian als der Lord gerichtet wurde. Wie viel Zeit nun schon vergangen war wusste er nicht. Vielleicht zwei bis drei Tage. Es war schwierig hier in dieser unwirklichen Welt ein Zeitgefühl zu behalten. So konnte er nur noch Hoffen das Luzifer irgendwann gestoppt werden würde bevor es zu spät war. Doch wer könnte dies schon tun. Der Lichtbringer Avon war tot. Die Anführer aller Länder hier in Ketten gelegt oder anderweitig verstreut und verschollen. Der einzige der noch dazu in der Lage war wurde vor aller Augen ein grausames Schicksal zuteil. Der Erbe des Mannes der ihnen wohl nun alle den Untergang brachte. Nein. Hoffen war eigentlich nicht mehr das richtige Wort. Es war einfach nur ein kleiner Funke der wohl bald gänzlich erlöschen würde. Gute Freunde waren gestorben oder würden es wohl bald noch tun. Er sah nun das Gesicht Llaels vor sich. Wie die gebrochenen Augen auf ihn gerichtet waren. Tränen rannen die Wangen des Mannes hinab, während er weiterhin einfach gen Himmel starrte.

Trin wusste nicht wie lange sie in dem pulsierenden Zirkel lag. Waren es Minuten oder gar schon Stunden? Mittlerweile lag sie einfach nur noch bewegungslos da. Ihr Kopf fühlte sich so leicht an. Es war als fehlte etwas. Trin versuchte sich an etwas bestimmtes zu erinnern, doch so sehr sie sich auch anstrengte ihre Gedanken entglitten ihr wie ein glitschiger Fisch.
Die Haare Trins fingen langsam an sich zu färben. Von den Spitzen angefangen zog sich das Lila zurück und machte einem hellen Blond Platz. Ihre Augen verloren regelrecht ihren Glanz bis sie schließlich einfach nur matt wirkten. Es wird Zeit, reagierte Evanora plötzlich. Kaum hatte sie dies gesagt senkte Virgil seine Arme und er streifte die Kutte ab. Noch nie einen nackten Mann gesehen?, kam es kühl von dem Elf als er Evanoras Blick sehen konnte, denn Virgil trug nun tatsächlich nichts mehr am Leib. Seine langen blonden Haare fielen ihm über die Schultern. Kaum hatte er dies gesagt räusperte sich die Elfe und wandte ihren Blick wieder Trin zu.

Virgil hingegen setzte sich nun in Bewegung und betrat den Ritualzirkel. Ohne Umschweife bückte er sich und machte die Fesseln an den Füßen Trins locker. Reagieren tat die Elfe darauf nicht. Sie lag einfach weiterhin da und starrte regelrecht vor sich hin. Virgil schob die beiden Beine Trins etwas auseinander nur um sich dann über die Elfe zu beugen. Diese zuckte zusammen als die Lippen des Elfen plötzlich ihre Haut berührten. Er küsste sie sanft am Hals, während seine Hand über den nackten Körper Trins fuhr. Die Magie in den Zirkel fing an noch etwas mehr zu pulsieren als sich Evanora nun neben diesen kniete. Ihre Hände legte sie auf die dickeren Außenlinien des Zirkels. Die Magie, welche sie wirkte verstärkte sich noch einmal.
Von Trin kam ein kurzes Keuchen so das die ehemalige Älteste wieder zu dieser sah. Virgil beugte noch immer über ihr und liebkoste ihren Hals. Seine linke Hand fuhr über ihren Körper langsam nach unten und dem rechten Bein. Vorsichtig winkelte er dieses nun an. Mit dem linken tat er einen Moment das gleiche.
Etwas das die Elfe vor ihm auf dem Boden nur spärlich mitzubekommen schien. Sie fühlte sich so leer und schwebend. Ihr Kopf war einfach so leicht. Und trotzdem tauchte da immer wieder ein Bild vor ihrem Auge auf. Ein Mann mit schwarzen Haaren, welche einen blauen Schimmer aufwiesen. Die Iris von seinen Augen wies ein rot auf. Er lächelte sie einfach an.
Varresh, kam es plötzlich leise aus ihrem Mund, während die Augen der Elfe einen merkwürdigen matten Ton annahmen. Eine Träne lief ihr aus diesen und ran an ihrer Schläfe hinab. Dies war der Moment indem sich Virgil zwischen den Beinen der Elfe platzierte nur um dann einfach in diese einzudringen. Erneut kam ein Keuchen von Trin. Doch sonst geschah nichts. Trin lag einfach nur da, mit den Armen über dem Kopf gebunden, während Virgil seine Arme direkt daneben platzierte. Seine Hände sendeten nun ein leichtes dunkles Leuchten aus. Er wirkte Magie, welche ihn kleinen dunklen Fäden zum Kopf der Elfe zu schweben schien. Mit einem leichten Lächeln im Gesicht sah er zu der Elfe unter sich. Mit der Magie würde er diesen Halbdämon aus den Gedanken der Frau vertreiben. Er würde einfach aufhören zu existieren und durch jemand anderen ersetzt werden. Durch ihn selbst. Noch während er die Magie wirkte fing Virgil auch schon an sich die Elfe zu nehmen. Immer wieder bewegte er sich. Zu Evanoras Verwunderung sogar ziemlich sanft. Dabei küsste er immer wieder den Hals der Elfe. Langsam wanderten seine Küsse zu Trin Mund, während man ab und an ein Stöhnen von ihm vernehmen konnte.

Trin spürte die Berührung und merkte das etwas immer wieder in sie drang. Auf ihrer Haut nahm sie ein leichtes Kribbeln war, welches immer wieder ausgelöst wurde wenn der Mann sie sanft küsste. Es fühlte sich falsch an doch irgendwie konnte sie sich einfach nicht dagegen wehren. Noch immer sah sie das Bild des Mannes vor sich. Dieses fing aus irgendeinem Grund an zu verschwimmen. Es wurde unscharf und schien sich zu verändern. Aus dem Schwarz wurde ein Blond. In ihrem Kopf schien sich etwas immer mehr aufzubauen. Doch so recht konnte die Elfe damit noch nichts anfangen. Nur eines schien langsam klar zu werden. Das Gesicht eines Mannes. Genauso wie dieses wohltuende Gefühl. Es breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. Was auch immer der Mann da tat, sie konnte sich dem Ganzen einfach nicht mehr entziehen. Es tat so gut. Ihr Körper wurde von einem einzigen Gefühl der Lust überschwemmt.
Wieder wurden ihre Lippen von etwas berührt so das die Elfe plötzlich die Augen schloss. Nur einen Moment später erwiderte sie urplötzlich den Kuss, welchen Virgil ihr schenkte. Erst langsam und eher schüchtern, dann leidenschaftlich und fordernd. Mit einem mal legte die Elfe ihre Arme um den Hals des Mannes. Evanora hatte auch an diesen die Fesseln gelöst nur um ihre Magie dann weiter fließen zu lassen. Virgil fuhr mit dem linken Arm unter Trin. Sanft hob er sie regelrecht auf um sich in eine sitzende Position zu bringen. Trin keuchte auf als sie noch mehr in seinen Schoß rutschte. Die Küsse welche sich beide schenkten hörten nicht auf. Mit den Armen umklammerte Trin den Elfen regelrecht während sie sich leicht und im Einklang bewegten. Die Magie in den Händen des Mannes wurde immer weniger.

Nach einem längeren Moment spürte Virgil jedoch einen Druck gegen seinen Oberkörper. Er wurde einfach nach hinten gestoßen. Rücklinks lag er in dem pulsierenden Ritualzirkel. Die Elfe saß auf ihm und schaute ihn nun mit ihren sonst so blauen Augen an. Das matte war verschwunden und wurde durch einen lustvollen Blick ersetzt. Während Trin die Hände auf dem Oberkörper des Blonden legte fing die Elfe an diesen leidenschaftlichen Akt zu führen. Das Stöhnen, welches den Raum nun erfüllte nahm immer mehr zu, während sich die Beiden nun einfach gehen ließen. Zur gleichen Zeit nahm auch das Leuchten und Pulsieren des Zirkels zu. Man konnte die Magie in dem Raum förmlich spüren.
Die Bewegungen Trins nahmen immer mehr zu und so auch das Pulsieren. Plötzlich breitete sich ein helles und vor allem sehr grelles Licht in dem Raum aus. Evanora musste ihre Augen regelrecht mit den Händen bedecken. Fast gleichzeitig hörte sie ein sehr leidenschaftliches Stöhnen.
Als sich das Licht endlich verzog und die ehemalige Älteste ihre Hände wieder runter nahm sah sie Trin regelrecht auf Virgil liegen, welcher sich nach wie vor unter dieser befand. Beide atmeten schwer. Plötzlich legte der Elf seine Hand an das Kinn Trins und brachte sie dazu diesen anzusehen. Virgil, mein Liebster, kam es nur einen Moment später erschöpft klingend von der nun wieder komplett blonden Elfe. Ihr Blick hielt dem seinen stand bevor sie ihren Kopf einfach wieder auf dessen Oberkörper platzierte. Der Angesprochene legte daraufhin eine Hand auf den Kopf dieser und wirkte zufrieden. So auch Evanora, welche ein hinterhältiges Lächeln im Gesicht hatte.

Er folgte dem Mann in der Kutte, welcher vor ihm lief mit langsamen Schritten. Wieder einmal hielt er das Gesicht gen Boden gerichtet. Die schrecklichen Bilder der letzten Ereignisse hatten sich in seinen Kopf gebrannt. Niemals würde er es wieder vergessen können. Der Moment als sein bester Freund auf grausame Art und Weise in Stücke gerissen wurde. Jack hob seine Hände. Es war fast als konnte er das Blut Wahns auf diesen noch erkennen. Wie konnte es nur zu all dem kommen. Warum hatte er sich nur darauf eingelassen ihn so zu hintergehen? Nun würde er es ihm nicht einmal mehr erklären konnte, was genau ihn dazu bewegte, überhaupt einen Pakt mit der dunklen Gestalt die gerade vor ihm lief einzugehen. Sein bester Freund war Tot oder in einen Zustand den man als einen solchen bezeichnen konnte. Das unsterbliche Herz würde ihn wohl am Leben halten bis auch der letzte Rest von ihm vergangen war. Ein grausames Schicksal vor dem er ihn eigentlich bewahren wollte als er versuchte Wahn davon abzuhalten nach Goa zu gehen. Immer wieder sah er es vor sich. Bilder wie der junge Mann ihn angrinste nur um gleich darauf jene zu sehen als man gewaltsam sein Dasein beendete. Die Hände des Mannes begannen wieder zu zittern so dass er sich herunternahm und die Arme etwas um sich legte. Das schmerzerfüllte Brüllen hallte noch immer in seinen Kopf nach. Schweigend folgte Jack der Dunkelheit weiter durch den Gang. Dann öffnete der Dämon eine Türe. Hier ist es. Dein Lohn für deine Taten sagte er dunkel und etwas klang in dieser Stimme mit. War es Hohn? Jack betrat den Raum. Es war Recht dunkel und in der Mitte gab es ein paar Lichtquellen in Form von ein paar Fackelschalten. Auf einer Art Altar lag eine junge Frau. Sie hatte mittellanges blondes Haar und wirkte als würde sie einfach Schlafen. Ein weißes Kleid schmeichelte ihren schlanken Körper. Die Hände lagen zusammengefaltet auf ihrer Brust. Nun rannte Jack los. Er eilte sofort neben den Altar und nahm ihre Hände. Sie waren kalt. Kira sagte er leise. Wach auf bitte. Doch sie blieb einfach liegen und ihre Augen geschlossen. Nichts veränderte sich, so dass er zu der Dunkelheit sah. Ihr sagtet ich würde sie wieder in die Arme nehmen können, wenn ich all das tue, kam es nun etwas stammelt von ihm. Die Dunkelheit verzog nun die Lippen zu einen doch ziemlich hinterhältiges Grinsen. Oh das ist dir doch durchaus möglich. Nimm dein Weib ein letztes Mal in die Arme. Dafür ist sie hier. Wir haben dich nicht belogen. Jack weitete den Blick. Die Erkenntnis traf ihn wie einen Stich ins Herz. Sie würde nicht durch ein Wunder wieder aufstehen und an seiner Seite sein können. Dies war nie die Absicht des Dämons. Man sagte ihm sie würden sie für ihn zurückholen und bewahren, damit er sie am Ende seiner Aufgabe wieder in die Arme schließen könnte. Genau dies tat er nun auch. Jack drückte die junge Frau an sich. Sie war die ganze Zeit tot und würde es auch bleiben. Die Imperialen hatten nur ihren Körper zurückgeholt. Sie jedoch nicht zurück ins Leben gebracht. Was war er doch für ein Narr. Nun hatte er nichts gewonnen, sondern alles verloren. Der Braunhaarige ließ seinen Tränen nun freien Lauf. Sie tropften auf ihr schneeweißes Gesicht. Zitternd strich er ihr eine Haarsträhne zurück. Dann ging er vor dem Altar einfach in die Knie und hielt sie weiter fest. Die Dunkelheit lachte auf. Dein liebendes Herz hat dich Blind gemacht und durch deine Hand starb dein bester Freund. Der Pakt ist somit erfüllt. Jetzt gehörst du mir. Noch mehr krümmte sich Jack zusammen und ein lauter gequälter Schrei entrann seiner Kehle.

Herrlich, reagierte der Mann auf dem Thron Luminas. Seth hatte sich auf diesen gesetzt und strich mit der rechten Hand etwas über die Lehne. Und so bist du wieder mein, grinste der Mann. Kaum hatte er dies jedoch gesagt öffnete sich die Tür zu dem Thronsaal und zwei Männer vom Orden kamen herein. Die Beiden führten eine junge Frau mit sich in Richtung Thron während sie auf dem blauen Teppich liefen. Mit gesenkten Kopf und ohne Widerstand zu leisten ließ sich die Frau mit den längeren Haaren einfach vorführen. Mein Herr, kam es von einem der Männer als sie Seth erreicht hatten. Wir haben diese Frau aufgegriffen als sie versucht hat sich in die Stadt zu schleichen. Ich bin nicht geschlichen ihr..., fing Lilith an während sie den Kopf anhob. Schlagartig stoppte sie ihren Satz als sie sah wer da auf dem Thron Luminas saß. Während die junge Frau jegliche Farbe im Gesicht verlor zeichnete sich ein breites Grinsen im Gesicht von Seth ab. Meine Sklavin ist zurück, kam es höhnend von ihm und er richtete sich auf. Das war ich nie und werde ich nie sein, kam es trotzig von Lilith. Die Rothaarige versuchte einen Schritt zurück zu machen als der Mann näher zu ihr und den Männern trat. Oh und wie du das warst. Seth bedeutete den beiden Ordenskriegern die junge Frau loszulassen. Irritiert schaute Lilith zu den Beiden als sie dies wirklich machten. Dabei gingen sie sogar ein paar Schritte zurück. Diesen kurzen Augenblick der Ablenkung nutzte Seth und schlug mit geballter Faust zu. Lilith keuchte auf und ging schlagartig in die Knie als der Hieb sie in die Magengegend traf. Was ist hier los?, kam es schmerzverzerrt von ihr. Wieso seid ihr hier? Wieso bist du hier?
Schön das du fragts meine Liebe, grinste Seth. Wie du vielleicht schön gehört hast ist unser Fürst wieder da. Midian und alle anderen Städte sind gefallen. Anima wurde hingerichtet und mir... Mir wurde erneut die Ehre zuteil diese Stadt mein eigen zu nennen. So wie ich dich erneut mein eigen nennen kann. Du spinnst doch, kam es von Lilith. Die junge Frau kniete noch immer am Boden. In ihrem blick lag jedoch Entsetzen. Das konnte nicht sein was Seth da sagte. Der Lord lebt. Und wenn er ersteinmal zurück kommt dann Gnade euch Gott, knurrte sie regelrecht. Seth hingegen grinste wieder. Oh ich glaube nicht das er dies tun wird. Dafür fehlen ihm ein paar Körperteile. Zu schade das du das alles verpasst hast, aber in Midian war wirklich eine hinreißende Show zu sehen. Die ganze Sache muss ich dir unbedingt erzählen. Bis ins jedes Detail. Du wirst begeistert sein. Doch vorher... Seth schnippte mit den Fingern. Kaum hatte er dies getan kamen zwei Männer an. Als Lilith diese Beiden sah wurde die junge Frau noch bleicher. Nein, keuchte sie auf. Doch meine Liebe. Du wirst erst wieder lernen müssen was Gehorsam ist. Vorallem mir gegenüber. Seth grinste fast schon wahnsinnig. Wir reden in ein paar Tagen wieder miteinander. Dann sollten die Zwei mit dir fertig sein. So wie das Letzte mal meine Liebste. Lilith schüttelte nur den Kopf. Die junge Frau wollte aufspringen und davon laufen, doch einer der beiden Männer war schneller. Grob wurde sie regelrecht im Genick gepackt und dadurch gestoppt. Nein, schrie Lilith auf. Sie versuchte sich zu wehren doch der Griff war zu stark so das sie einen schmerzverzerrten Ton von sich gab. Dann plötzlich wurde sie einfach mitgezerrt. Bitte nicht, schrie Lilith dabei auf. Bitte. Ich will nicht. Noch während sie die Augen zukniff sammelten sich Tränen in ihren Augen. Lord, kam es leise über ihre Lippen. Das alles konnte doch nicht wahr sein. Es durfte nicht wahr sein.

Er konnte seinen Körper nicht mehr spüren. Alles schien allmählich ins Nichts zu entgleiten. Die Schreie in seinen Kopf waren längst verstummt. Der Schmerz durch Taubheit ersetzt worden. Diese Leere. Sie machte ihm Angst. Doch auch das würde bald vorbei sein. Dann wenn er endgültig in die Dunkelheit entgleiten würde. Bilder tauchten vor seinen geistigen Auge auf. Eine strahlende Wiese voller bunter Blumen erstreckte sich nun vor ihm. Das Lachen von Kindern drang an seine Ohren. Plötzlich konnte er das hohe Gras an seinen Händen spüren. In der Ferne sah er sie schließlich stehen. Die junge Frau mit den grünen Haaren. Sie lächelte ihm zu während der Wind mit ihnen spielte. Vier kleine Kinder standen bei ihr. Ein Junge und ein Mädchen mit weißen Haaren und braunen Augen. Es handelte sich um Zwillinge. Die beiden anderen Kinder hatten braune Haare. Während die Augen des Mädchens die gleiche Farbe aufwiesen waren die des jungen etwas gelblich. Er kannte sie. Und er hatte sie so vermisst. Vor langer Zeit wurden sie ihm entrissen und nichts konnte dieses Loch in seinen Herzen je schließen. Doch nun sah er sie vor sich stehend. Ihr breites Kinderlachen erfüllte sein Herz mit Wärme. Langsam lief er auf sie zu. Hier und jetzt wollte er einfach nur bei ihnen sein. Seine Familie in die Arme schließen. All das Leid das er ertragen musste erschien ihm plötzlich so fern. Der Schmerz war vollkommen verschwunden. Dann nahm er in ihrer Nähe noch zwei weitere Personen war. Eine Frau mit langen wallenden blonden Haar und einen weißen ihren Körper schmeichelten Kleid. Neben ihr stand ein junger Mann. Dessen Haar war dunkel. Das ausfälligste an ihm waren seine Augen. Während sein eines braun war wies das andere eine rötliche Farbe auf. Auch sie lächelten ihm beide zu. So wie auch er dies nun auf gleiche Art erwiderte. Er hielt weiter auf sie zu. Mit jeden Schritt den er machte schienen die Sorgen einfach von ihm abzufallen. Die Last auf seinen Schultern verschwand. Dann aber blieb er doch noch einmal stehen und schloss die Augen. Hatte er denn das Recht dazu? Mit allem was er tat. Konnte er nun einfach so alles zurücklassen. Was hielt ihn denn noch? Hinter sich spürte er nur noch Dunkelheit. Als er sich umdrehte sah er dunkle Wolken in der Ferne. Angst versuchte sich erneut in seine Geist zu schleichen. Ihre kalten Klauen erbarmungslos in ihn hinein zu schlagen. So viele Bilder schossen ihm durch den Kopf doch sie schienen allmählich zu verblassen. Er schüttelte den Kopf. Mit einer unendlich schweren Bewegung wandte er sich von diesem Anblick ab. Er hatte einfach genug gekämpft und er war so unsagbar Müde. Das Schwert war stumpf geworden. Der junge Mann lief einfach weiter. Er streckte seine Hand aus und kam der ihren immer näher. Ja. Hier war sein Weg zu Ende. Es war das Ziel dieser langen Reise durch das Meer aus Leid. Sie warteten auf ihn. So lange schon. Endlich war er frei. Eine Träne lief seine Wange hinab als seine Hand Hand sich auf die ihre legte und das warme Licht ihn einfach umhüllte. So hörte er sie noch leise seinen Namen flüstern. Die Welt um ihn herum verlor an Konturen. Sie löste sich auf doch er spürte er war nicht alleine. Nicht mehr.

Das atmende Geräusch des Mannes wurde immer leiser. Die Brust hob und senkte sich nur noch sehr sachte und aus den geschlossenen Augen liefen die Tränen. Dann fiel der Kopf einfach zur Seite und ein langgezogenes und auch wehklagendes Heulen eines Wolfes hallte durch die Nacht, während das Schiff weiter den leichten Wellengang ungehindert in die Ferne folgte.

----Fortsetzung Folgt-----