Wahn sah mit einem wütenden Blick zu Margaroth. Zwei Männer mit weißen Kutten und seltsamen silbernen Masken, die ihm bekannt vorkamen, traten auf ihn zu und packten ihn einfach. Er wurde hochgerissen und mitgezogen. Da er sich kaum mehr rühren konnte, gelang es ihm nicht, sich dagegen zu währen. Sie liefen ein kleines Stück, bis sie eine Stelle erreichten, die von den Bäumen gut versteckt wurde. Dort stand ein großes Kreuz aus Stein. Das Gebilde stand in einem kreisförmigen Symbol, das in die Erde gezeichnet wurde und aussah, als hätte man es eingebrannt. Das Zeichen Animas war zu sehen. Die Männer brachten Wahn genau dort hin, rissen ihm das Oberteil vom Leib und schlugen ihn hart mit den Rücken gegen das Kreuz. Dann banden sie seine Hände und Füßen dran fest. Hierfür nutzten sie Ketten und zogen ihm noch die Stiefel aus.
Wahn schwante übles und er konnte sich kaum rühren.

Sailin und Nero wurden ebenfalls an die Stelle gebracht. Während die beiden Männer Wahns Sohn weiterhin festhielten, wurde Sailin an einem Baum gefesselt, welcher direkt gegenüber dem Kreuz war. Die junge Frau konnte genau auf Wahn schauen. Margaroth kam zu ihr und strich ihr mit einem Finger über das Kinn. Genieße es, sagte er nur. Sailin konnte kurz ein Grinsen sehen, als der Mund des Mannes zum Vorschein kam. Was habt ihr vor?, keuchte sie. Lasst ihn in Ruhe. Die junge Frau wand sich zwischen den Seilen und versucht freizukommen.

Das gefällt mir gar nicht, murmelte Wahn als sich die drei Maskierten um das Symbol herum positionierten. Sie erhoben ihre Hände und richteten die Handflächen auf ihn. Der Schwarzhaarige versuchte, sich zu bewegen, schaffte es aber nicht. Sein Körper wollte ihm einfach nicht gehorchen. Dann begannen die Männer in weißen Kutten ein paar Worte zu murmeln. Licht umspielte ihre Hände. Plötzlich wusste Wahn, woher ihm die Masken bekannt vorkamen. Ehe er weiter nachdenken konnte, schossen drei geballte Strahlen aus Licht einfach auf ihn zu. Er verkrampfte sich, als er spürte, dass es eindrang.

Wahn, schrie Sailin als die Männer ihn mit der Lichtmagie beschossen. Der Junge Mann rührte sich kaum, doch die junge Frau sah ihm an, dass er Schmerzen hatte. Sie wand sich noch mehr in den Fesseln und versuchte diese loszuwerden. Versuche es doch erst gar nicht, wendete sich Margaroth wieder ihr zu. Du bist schwach und wirst dagegen nichts tun können. Genieße lieber das Schauspiel. Es wird sogar noch besser werden. Sailin starrte kurz zu Margaroth und schluckte schwer. Ihr schwante übles, als ihr Blick wieder zu Wahn wanderte. Noch immer ließen diese Männer die Lichtmagie auf Wahn wirken. Wahn, rief sie nochmal.

Wahn spürte, wie der Teil der Dunkelheit in ihm aufbegehrte. Die geballte Kraft, die in ihn eindrang, schien sie förmlich zu zerreißen. Er unterdrückte einen Schrei. Was hatten sie nur vor? Nach einer Weile stoppten sie die Lichtmagie und Wahn atmetet schwer durch. Die Maskierten gingen ein paar Schritte zurück, so dass sie nun außerhalb des Zirkels standen.
Dann bewegten sie ihre Hände und ein rotes Leuchten war zu erkennen. Das Zeichen Animas auf Wahns Brust leuchtete auf. Ihm wurde es plötzlich heiß. Unerträglich heiß. Dann sah er, dass sich Flammen an seinen Händen bildeten. Was? brachte er hervor und bewegte diese. Es tat weh. Die Flammen wanderten weiter. Wahn versuchte sich loszureißend. Sein Körper schien ihm wieder etwas zu gehorchen. Doch es war nicht genug. So sehr er auch an den Ketten riss. Er konnte sich nicht befreien. Mehr Flammen drangen aus seinem Körper. Sie kamen tief aus seinen Inneren. Es war seine Kraft, die ihn nun förmlich in Brand steckte. Wahn biss die Zähne aufeinander. Er wand sich. Hatte er jetzt sogar das Gefühl, wirklich in Flammen zu stehen. Dann stieß er einen langanhaltenden Schrei aus. Das Symbol am Boden fing Feuer und stand so wie Wahn in Flammen.

Sailin starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den brennenden jungen Mann vor sich. Wahn!, schrie sie sich aus. Margaroth neben ihr lachte auf. Immer wieder versuchte sie verzweifelt aus den Fesseln zu kommen. Sie musste ihm helfen. Sailin starrte unweigerlich auf Wahn. Die Flammen um seinen Körper züngelten groß und umschlossen das ganze Kreuz. Nach einer Weile bemerkte die junge Frau, dass der Körper des jungen Mannes nicht verbrannte. Die Flammen loderten, doch schienen sie keinen physischen Schaden zu machen. Was war das nur?

Eine Weile ließen die drei Männer in Kutten den jungen Mann einfach in den Flammen hängen. Nach einer Weile schien sich das Feuer von seinem Körper einfach zurückzuziehen. Es roch verbrannt und man konnte sehen, dass die Ketten, mit denen er fest gemacht war, rötlich glühten. Er hing nur noch schlaff an diesen. Die Haut darunter war geschwärzt. Einer der Männer trat nun zur Seite und gab ein Zeichen. Ein Wachmann schien zu verstehen. Nero der die ganze Zeit fassungslos zugesehen hatte, wurde plötzlich nach vorne gestoßen. Man führte ihn zu dem flammenden Symbol. Die Hitze war unerträglich. Nun ist es Zeit für den letzten Teil des Rituals. Das Leben. Den Tod, sprach einer der Männer. Nero riss die Augen auf. Was Nein, rief er auf und versuchte sich zu befreien. Nero murmelte Wahn leise. Der Junge wehrte sich erbittert, wurde aber eisern zu den Flammen geführt. Als der Wachmann ihn hineinstoßen wollte, glühte das eine Auge des Jungen auf. Er brüllte auf und riss sich mit reiner Gewalt los. Dabei verlor die Wache den Halt und landete in den Flammen. Nero sprang zurück und atmete schwer. Er stand nun gebeugt neben Sailin. Der Mann brüllte auf und dann tat es auch Wahn. Er nahm die Gestalt Animas an. Die Flammen schossen in die Höhe. Hüllten ihn nochmals komplett ein und erstarben dann. Eine dunkle Aura umgab ihn kurz und löste sich dann einfach auf. Während er noch bestialisch brüllte, verwandelte er sich langsam zurück, biss sein Schrei wieder menschlich klang. Das Zeichen Animas auf seiner Brust leuchtete noch einmal auf und verblasste dann einfach. Wahn ließ den Kopf hängen.

Sulona stoppte mitten im Gehen, als sie den lauten Schrei hörte. Die Elfe schaute erschrocken Ray an, welcher neben ihr war. Am Horizont konnten sie zwischen den Bäumen eines Waldes helles Licht aufflackern sehen. Los, beeilt euch, rief Sulona zu den Kriegern der Legion, welche sie und Ray begleiteten. Sofort stürmte die Halbelfe los. Etwas musste da vorgefallen sein. Als Ray erzählte, dass Wahn einfach losgeritten war, schwante der Halbelfe schon übles.
Sailin starrte fassungslos auf Wahn. Die junge Frau konnte es nicht fassen. Nicht nur das sie Wahn so etwas Furchtbares antaten, nein, sie wollten gerade auch noch seinen Sohn opfern. Die junge Frau wand sich in den Seilen. Es musste doch möglich sein, aus diesen herauszukommen.
Wie kannst du es wagen einen meiner Leute in das Feuer zu werfen, drehte sich Margaroth plötzlich zu Nero um und scheuerte ihm eine. Der Junge fiel auf seinen Hintern. Du solltest in den Flammen geopfert werden und kein anderer. Sailin sah mit weit aufgerissenen Augen, wie der Mann seine Hand hob. In dieser glühte purpurne Magie auf. Nun wand sich die junge Frau noch mehr in den Seilen. Plötzlich gaben diese nach. Sofort stellte sich die Hüterin zwischen Margaroth und Nero. Lass ihn in Ruhe. Ich werde nicht zulassen, dass du ihm auch noch wehtust, fauchte sie den Mann an. Der Mann lachte auf. Du wirst mich nie behindern können. Ich werde mein Ziel erreichen. Er machte mit der anderen Hand eine Bewegung. Sailins Körper verkrampfte sich schlagartig. Mehrere purpurne Blitze umzuckten ihn. Die junge Frau schrie auf und fiel nach hinten um, direkt vor Nero. Noch während sie schrie, brüllte plötzlich Margaroth auf. Die Blitze, welche Sailin umschlossen, fingen nun auch den Mann ein. Er fiel auf die Knie. Seine Hände verkrampften sich zu Fäusten. Ohne es zu wollen, verwandelte sich der Mann vor den Augen aller in den schwarzen, verdorbenen Drachen. Noch immer zuckten die Blitze um ihn und Sailin. Während die junge Frau nur noch regungslos dalag, brüllte der Drache weiterhin auf. Sein Schwanz peitschte unkontrollierbar umher und schlug einen Teil des Kreuzes über Wahns Kopf ab.
Sulona brach mit Ray und den Kriegern zwischen den Bäumen hervor. Die Halbelfe keuchte auf, als sie Wahn an dem Kreuz hängen sah. Der schwarze Drache wand sich unter Qualen, während Sailin neben ihm lag. Nero starrte einfach nur vor sich hin. Angriff, schrie die Halbelfe nur. Während einige der Krieger sich auf die Männer stürzten, erhob Sulona ihre Hände und feuerte kleine Magiekugeln auf die Ketten, welche Wahn an dem Kreuz hielten. Kaum getroffen gingen diese kaputt und der junge Mann fiel einfach zu Boden. Ray, nimm paar Männer und hilf Wahn sofort, rief sie dem jungen Mann zu.
Als sie wieder zu Sailin und Nero schaute, erhob sich Margaroth schwerfällig. Noch immer zuckten Blitze um ihn. Der Drache knurrte laut und erhob sich in die Lüfte. Dies schien ihm allerdings sehr schwer zu fallen, da er immer wieder an Höhe verlor. Sulona lief sofort zu Sailin und Nero. Noch immer saß der junge Mann einfach nur da. Die Halbelfe kniete sich neben Sailin und keuchte erschrocken auf. Die junge Frau atmete nicht mehr.

Ah der ist ja mega heiß murrte Ray als er Wahn hochheben wollte. Dem sein Körper glüht förmlich. Der junge Mann zog Wahn ein Stück mit sich bis zu einem der Pferde. Diesem legte er eine Decke über den Rücken und schließlich hob er Wahn auf das Tier. Der Schwarzhaarige hatte die Augen noch leicht geöffnet, reagierte aber auf nichts mehr. Ok hab ihn was ist mit ihr?

Sulona legte ihre Hände auf Sailin und schloss die Augen. Immer wieder jagte die Halbelfe kleine Magiestöße durch den Körper der Hüterin. Nach einer kleinen Weile beugte sich die Halbelfe vor und horchte an der Brust Sailins. Ihr Herz schlug, wenn auch nicht ganz regelmäßig und ihr Atmen war sehr flach. Als Ray Sulona ansprach, schaute diese auf. Nicht gut, meinte sie nur. Einer der Krieger der Legion kam und nahm Sailin vorsichtig hoch. Wir müssen sofort zur Festung, sagte Sulona und zog Nero auf die Beine. Dann zog sie ihn einfach mit sich zu einem der Pferde. Als sie ihn hochgeholfen hatte, sprang Sulona auf. Sofort ritten sie in Richtung der Feste.

Soluna und Ray erreichten die Festung mit den anderen. Sailin und Wahn wurden sofort in ein Zimmer gebracht. Nocturn kam ebenfalls dazu. Während Soluna sich um Sailin kümmerte, sah sich der ehemalige Schatten Wahns Zustand an.
Was ist da vorgefallen? fragte er Ray direkt. Der Braunhaarige zuckte mit den Schultern. Wir haben den Schrei gehört. Wahn fanden wir an einem steinernen Kreuz festgebunden vor und Sialin lag schon auf dem Boden. Margaroth hat die Flucht ergriffen und der Junge saß auch nur am Boden. Margaroth die Flucht ergriffen? fragte Nocturn ungläubig. Ray fasste sich an den Kopf. Naja, da flogen merkwürdige Blitze um ihn herum. Er schien Schmerzen zu haben. Und was war da noch zu sehen bei dem Kreuz?, hackte Nocturn nach. Ein Zeichen gab Ray zu verstehen. Es brannte. Ich glaube, es war dasselbe Zeichen wie auf seiner Brust. Animas Zeichen. Nocturn sah nun zu diesem. Es wirkte merkwürdig verblasst. Dann hob er einen Arm von Wahn hoch und sah sich die Verbrennung an dessen Handgelenk an. Der ehemalige Schatten seufzte und fasste dem jungen Mann an die Stirn. Er glüht förmlich. Hol etwas zum kühlen Ray. Als der Angesprochene loslief, wandte sich Nocturn an Soluna. Der Schild ist gefallen. Die Festung liegt brach und sie werden bald hier sein.

Sulona schaute Nocturn ungläubig an. Oh nein, sagte sie und sah schließlich zu Wahn rüber. Dann haben sie etwas an dem Kreuz gemacht, um Wahn lahmzulegen. Und es scheint funktioniert zu haben. Sulona schaute sofort wieder zu Sailin. Deren Schulter blutete noch immer stark. Die Halbelfe nahm das Verbandsmaterial, welches ein Krieger gebracht hatte. Während sie gleich die Wunde versorgte und immer wieder schaute ob Sailin auch noch atmete, kam Ray mit einem Eimer Wasser wieder. Wahn wurde ein nasser, kühler Lappen auf die Stirn gelegt. Kaum war Sulona mit dem Versorgen Sailins fertig ging sie zu Wahn an das Bett. Ray beauftragte sie sich bei Sailin hinzusetzten und darauf zu achten, ob sich deren Zustand verschlechterte.
Nun haben wir wirklich Probleme, murrte Sulona. Ich hoffe Kyle und die anderen haben es geschafft Menethil auszuschalten. Ich fürchte, das ist gerade unsere einzige Chance. Wenn der Inquisitor fällt, bleiben wir vielleicht von dem Angriff verschont. Die Elfe sah zu Sailin rüber, während sie Wahns Arme und Beine versorgte. Margaroth hat seinen eigenen Zauber zu spüren bekommen. Wenn wir Glück haben, hat ihn das ziemlich schwer getroffen. Fayt, welcher ebenfalls ins Zimmer gekommen war, stand bei Nero und schaute den Jungen an.

Wo ist Menethil?, fragte Bowen die verdorbene Hüterin. Diese schaute den Mann an und grinste. Er ist mit der Armee auf dem Weg zu der Festung der schwarzen Legion. Kyle keuchte auf. Das war eine Falle. Ihr wusstet das wir kommen und habt uns mit Trugbildern hereingelegt. Korrekt, meinte die Hüterin und erhob ihren Stab. Schwarze Blitze zuckten aus diesem. Kyle hob seine Arme und schuf ein Schild. Die Blitze schossen dagegen. Woher?, fragte der Mann. Du willst wissen, woher wir wussten, dass ihr kommt und vor allem was ihr plant? Die Hüterin höhnte. Na ihr werden ja eh nichts mehr verhindern können. Da kann ich es euch auch erzählen. Die Maske des Sohns von Anima, ist mit Magie belegt. Wir konnten genau hören, was ihr sagtet und geplant habt. Ravens Augen weiteten sich. Oh keine Sorge. Der Knabe ist kein Verräter, jedenfalls weiß er es nicht. Doch er wird inzwischen zur Verderbnis für seinen Vater geworden sein. Die Hüterin lachte auf, während Raven sein Schwert noch fester umschloss. Ihr seid euch so sicher gewesen, den Inquisitor hier auszuschalten und die Feste damit zu retten. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die schwarze Legion wird fallen und ihr werdet nichts dagegen tun können. Kyle machte einen Schritt zurück. Wir müssen zu den Anderen. Und das sofort. Avestia hob beide Arme. Sofort tauchten mehrere Krieger hinter dem kleinen Trupp auf. Ihr werdet mich doch nicht schon verlassen wollen. Tut mir leid, aber das kann ich nicht zulassen.
Die Krieger stürmten auf Kyle und den Rest zu. Ein wilder Kampf zwischen ihnen entbrannte. Während Kyle mit seiner Magie gehörig Schaden machte, rammte Raven sein Schwert in den Körper eines anstürmenden Kriegers. Kaum hatte er das Schwert herausgezogen, machte er eine Drehung und stieß mit der Klinge nochmal zu. Der Krieger hinter dem Umfallenden wurde dadurch schwer getroffen und fiel gleich auf den anderen drauf. Bowen umfasste seine Klinge und schnellte auf den ersten Angreifer zu, während die ehemaligen Krieger der Inquisition sich auch auf diese stürzten.
Es dauerte nicht lange und Kyle schaute zusammen mit den anderen auf die Leichen der Inquisitionssoldaten. Wie könnt ihr es wagen?, keifte Avestia. Raven hob seine Klinge und richtete sie in auf die verdorbene Hüterin. Kurz sah er zu Kyle. Mach dich mit den anderen aus dem Staub. Der Mentor und der Rest brauchen eure Hilfe. Ich kümmer mich um die alte Schachtel. Kyle schaute seinen Freund an. Er wollte ihm widersprechen, doch als er die rot aufleuchtenden Augen des Mannes sah, schwieg Kyle. Er klopfte Raven auf die Schulter und drehte sich um. Na los. Ihr habt ihn gehört, sagte er zu den Männern. Bowen schaute ungläubig. Doch dann wurde er einfach von Kyle mitgerissen. Er macht das schon, meinte dieser nur.
Ihr wagt es gehen zu wollen? Ich werde euch das aber nicht erlauben, rief Avestia. Raven rannte mit dem erhobenen Schwert auf die Hüterin zu, welche nun ihre Aufmerksamkeit auf ihn richten musste. Kyle floh mit den anderen Männern. Wir müssen sofort zur Festung, meinte er noch.

Fayt kniete sich neben Nero der einfach am Boden saß. Hey Nero komm schon sagte er und schüttelte ihn durch. Der Junge schien unter Schock zu stehen. Er hatte die Augen weit geöffnet und starrte vor sich hin. Die Maske trug er nicht mehr. Nero rede schon was ist passiert? Nachdem Nero immer noch nicht reagiert hatte, verpasste Fayt ihm einfach eine schallende Backpfeife. Der Junge sah nun direkt in Fayts Augen. Er zitterte. Ich hab sie fast getötet, murmelte er. Sailin und Wahn. Sie... Dunkelheit, Feuer, Tod[, murmelte er. Fayt legte verwirrt den Kopf zur Seite. Was meint er damit? fragte er an Nocturn gewandt. Dieser wirkte nachdenklich. Dunkelheit, Feuer und Tod, wiederholte er nun. Das sind die Elemente Animas. Nero sah immer noch Fayt an. Erst umgab ihn Dunkelheit. Dann stand er in Flammen und zum Schluss starb jemand. Ich sollte sterben. Fayt wirkte fassungslos. Er drückte Nero etwas an sich und sah dabei zu Nocturn. Das klingt nach einem verdammten Ritual. Feuer, murmelte plötzlich Wahn und wälzte sich auf dem Bett. Feuer. Es brennt. So heiß. Schweiß glänzte an seinen ganzen Körper. Wir müssen die Temperatur herunterkriegen, sagte Nocturn schnell. Der Junge verbrennt uns innerlich! Ray sah plötzlich auf. Sailin atmet nicht mehr!

Sulona sprang auf und lief sofort zu Sailin rüber. Auf ihren Bett sitzend, legte die Halbelfe ihre Hände auf die Brust der Hüterin. Verflucht nochmal, murrte sie. Während kleine Magiewellen ihre Hände verließen und in Sailin drangen, sah Sulona zu Nocturn. Schafft ihn sofort in eine Wanne und füllt sie komplett mit kalten Wasser. Das müsste die Temperatur senken.

Nocturn hob Wahn vom Bett auf und lief mit ihm aus dem Zimmer, um Solunas Anweisung nachzukommen. Ray folgte ihm, um ihm dabei zu helfen. Fayt hielt immer noch Nero fest. Der Junge sah aus, als wolle er anfangen zu weinen, tat es aber nicht.
Nocturn brachte Wahn in einen Raum, in dem es eine Vertiefung zum Baden gab. Dort füllten sie kaltes Wasser ein und legten Wahn samt Hose hinein.