Was zum... brachte Wahn hervor. Bevor jemand jedoch reagieren konnte drängte er sich durch den Rest der Masse und stieß einen Mann einfach zur Seite, der scheinbar Wache schob. Was soll das hier und wer ist dafür verantwortlich? knurrte er und funkelte die Leute wütend an. Raus mit der Sprache wer hat das getan? Matt starrte etwas schockiert zu der jungen Frau auf den Podest. Ihre Suche war damit wohl beendet.

Während Sailin weiterhin wie angewurzelt stehen blieb drängte sich nun auch Keith durch die Leute. Die Männer welche dort standen hielten Lanzen in den Händen und sollten Wache halten, doch auf Wahns Frage hin antworten sie nicht. Stattdessen stieß die Wache den jungen Mann wieder etwas zurück und legte seine Lanze schräg vor sich.
Verdammt nochmal, knurrte nun Keith. Was soll der Scheiß? Lasst sie runter. Der junge Mann wollte sich an den Wachen vorbeidrängeln, doch diese hob ihre Lanze und stieß zu. Keith wich aus indem er sich etwas bückte. Gleich darauf zog der Schwarzhaarige seine Klinge und sah zu Wahn.

Wahn hob seine Hand und hielt den ausgestreckten Arm vor Keith. Warte damit meinte er. Dann sah er die Wachen an. Jetzt erklärt uns wenigstens was hier los ist. Wir haben ein Recht darauf das zu erfahren. Die junge Frau ist eine Freundin von uns also was hat sie sich zu schulden kommen lassen. Oder wer kommt hier auf diese Makabere Idee?

Das war dann wohl ich, sagte eine dunkle Stimme. Keith wand sich nach hinten und starrte auf die Person, welche nun zwischen den Leuten aufgetaucht war. Diese machten nun mehrere Schritte auseinander und somit ein wenig Platz um den Mann. Lange rote Haare fielen diesem über die Schulter, während er ein dunkles Gewand trug. Eine silberne Kette hing um seinen Hals. Diese zeigte ein halbgeschlossenes Auge.

Wahn schüttelte den Kopf. Dann sah er zu Keith und nickte ihm zu. Jetzt kannst du deine Waffen nehmen. Der junge Mann zog nun sein Schwert. Du steckst also dahinter. Was willst du Luzifer.

Luzifer hob seinen Arm und zeigte mit dem Finger auf Wahn. Nana, du willst doch keine Dummheiten machen oder? Die machst du nämlich ziemlich häufig. Der Mann nahm seinen Arm runter und machte einige Schritte nach vorne. Die Leute welchen er zu nah kam, machten wieder ein wenig Platz. So wirklich wusste gerade niemand was das hier sollte. Bevor du angreifst willst du nicht lieber wissen warum ich dies hier tu?

Was denkst du was ich die ganze Zeit wissen will? knurrte Wahn. Raus mit der Sprache warum Sashira und was soll das hier? Wahn fixierte Luzifer mit einen wütenden Blick.

Der Rothaarige verzog etwas die Lippen. Dieser Blick passt zu dir, aber nicht zu deinem sonst ach so freundlich aufgesetztem Benehmen. Du fragst dich warum dieses Mädel? Nun die Frage kann ich dir ganz leicht beantworten. Weil sie sich mit dir eingelassen hat. Luzifer schaute kurz zu Sailin welche noch etwas weiter hinten stand. Dann aber sah er wieder zu Wahn selbst. Ich wollte mal wieder ein Gespräch mit meinem Kultmitglied halten. Vergiss nicht was du damals geschworen hast. Da du aber im Moment so schlecht zu erreichen bist musste ich mir doch etwas einfallen lassen. Ganz freiwillig und einfach so wärst du doch nicht aus Sanctaris gekommen. Das Mädchen hat sich da nun einmal etwas angeboten.

Bitte was? brachte Wahn nun fast schon fassungslos hervor. Wegen mir? Ich hör wohl nicht richtig. Dann aber ballte er seine Linke zur Faust. Erstens. Ich bin nicht einer deiner Kultdeppen. Zweitens. Das Mädchen hat mit all dem nichts zu tun. Drittens was willst du mit dem Dreck bezwecken. Mich vor allen hier bloßstellen? Er machte eine wütende Bewegung mit den Arm.

Bloß stellen?, fragte Luzifer etwas empört und schüttelte den Kopf. Nein. Ich will dich nicht bloß stellen. Ich will dich nur daran erinnern wohin du gehörst. Den da wo du denkst zu stehen gehörst du mit Sicherheit nicht hin. Das hat die Zeit des Öfteren gezeigt. Zum einen deine Entscheidung dich dem Kult anzuschließen. Zum anderen diese ganzen vielen anderen Dinge, welche nur Leid für alle gebracht haben. Luzifer hob seinen Arm und zeigte auf Sashira. Dieses Mädchen ist nur ein Beispiel. Sie hat mehr mit alledem zu tun als du denkst.
Mehrere Leute in Kutten tauchten nun auf und verteilten sich um das Podest und zwichen den Leuten. Sailin hörte etwas verwundert aber auch schockiert zu was Luzifer da sagte. Ein Raunen war durch die Menge zu hören. Dann plötzlich tauchten hinter der Hüterin zwei Personen auf, während sich eine dritte etwas höher gewachsene vor sie Stellte. Alle drei hatten schwarze Kutten an, welche sie verhüllten. Der Dritte vor Sailin stand mit der Vorderseite zu ihr.

Wahns Griff um das Schwert wurde nun fester. Er stellte sich etwas Seitlich so das er die Kuttenträger und auch Luzifer im Auge behalten konnte. Das Schwert hielt er vor sich. Ich schulde diesen Verdammten Kult nichts. Ihr habt mich rein gelegt. Was blieb mir denn für eine Wahl. Etwas nervös irrte sein Blick zwischen den Kuttenträgern und Luzifer umher. Du sagst du hast das nur getan weil du mit mir reden wolltest. Nur zu hier bin ich also lass sie jetzt in Ruhe.

Luzifer verschränkte die Arme und sah ganz gelassen zu Wahn. Keith, welcher noch immer neben diesem stand umfasste seine Klinge nun ebenfalls fester. Sein Blick wanderte ab und an zu Sailin. Ihm gefiel es nicht das plötzlich diese Kuttenträger aufgetaucht waren.
Ich finde doch das du dem Kult etwas schuldest. Ziemlich fiel sogar. Dein Schwur war und ist bindend. Du kannst nicht immer deine Meinung ändern weil es dir gerade in den Kram passt. Der Blick Luzifers blieb die ganze Zeit auf Wahn gerichtet. Du denkst wirklich ich geh und damit ist alles erledigt. Das kannst du aber vergessen. Egal wie sehr du es auch versuchst. Du wirst immer den Leuten um dich herum und auch den anderen Leid bringen. Zum Beispiel das Mädchen da. Luzifer hob seinen Arm und zeigte auf Sashira. Die junge Frau hing immer noch mit gesenktem Kopf da. Ich will nicht sagen du nennst sie Freundin, doch unbedeutend wird sie dir nicht sein wenn du extra kommst um sie zu finden. Sie ist nun ein Teil deines Lebens und so wird ihr unweigerlich das Leid folgen. Der Arm Luzifers zeigte nun plötzlich nach hinten. Wenn du erst einmal erkennst was du den Leuten eigentlich alles antust wirst du schon sehen wohin du gehörst. Nämlich zum Kult. So wie du es geschworen hast. Du gehörst der Dunkelheit und dienst ihr. Egal wie sehr du dich dagegen sträubst. Alle hier werden es bald sehen. Nichts als Zerstörung und Kummer bringst du. Das beste Beispiel ist doch deine Hüterin. Du toller Wächter. Wie oft hast du schon versagt? Hör nicht auf ihn Wahn, brachte Sailin hervor und versuchte an dem Kuttenträger vorbei zu schaun. Dieser jedoch hob seine Hand und umfasste ihr Kinn damit. Die Augen der jungen Frau weiteten sich als er seinen Kopf etwas anhob und ihr den Blick auf das Gesicht offenbarte. Sailin wollte schreien, doch brachte keinen Ton hervor. Stattdessen stolperte sie etwas panisch nach hinten. Wurde jedoch gleich von den beiden Kuttenträgern hinter sich festgehalten.

Wahn gab einen abfälligen Laut von sich. Ich habe es langsam satt in irgendeine Richtung gedrängt zu werden. Sowas von Satt. In seiner Rechten erschien eine flammende Kugel. Diese schleuderte er dem einen Kuttenträger in den Rücken. Dann sprang er hervor und stieß dem anderen sein Schwert durch die Seite. Blitzschnell zog er einen Dolch mit der linken, wechselte ihn in die Rechte und hielt diesen dann vor die Kehle des letzten Kuttenträgers.

Während Sailin nun wieder frei war und einen weiteren Schritt nach hinten stolperte blieb der Kuttenträger gelassen. Ein abfälliges Schnauben war das einzige was er von sich gab. Dann plötzlich riss er seinen Kopf nach oben und Wahn wurde von einer Druckwelle nach hinten geschleudert. Mit voller Wucht flog er an Luzifer vorbei genau neben Keith gegen das Podest. Die Kapuze des Fremden fiel von dessen Kopf. Gelbliche Augen funkelten in Wahns Richtung, während mittellange blonde Haare zum Vorschein kamen. Als der Mann seinen Arm zur Seite riss um Sailin an ihrem Arm zu packen wurde ein freier Oberkörper entblösst. Die in einen metallischen Handschuh gefasste Hand umschlang den Arm der Hüterin. Diese stemmte sich gegen den Griff, doch der Mann zog sie einfach zu sich. Panik lag im Blick Sailins als dieser mit der zweiten Hand an ihr Kinn packte. Der ganze Körper der jungen Frau bebte vor Angst. Sagen tat der Mann nichts. Keith starrte entsetzt zu diesem während er neben Wahn hockte.

Wahn rieb sich kurz am Hinterkopf und richtete sich dann wieder auf. Etwas Blut lief seine Stirn hinab. Ach verdammt murrte er. Hab ich dir nicht etwas gesagt, Paradiesvogel. Wenn du dich je wieder Blicken lässt töte ich dich. Matt legte den Kopf schief. Er verstand nicht so recht wer der Mann war.