Du bleibst hier mahnte Varlek sie. Deine Verletzungen müssen erst behandelt werden und du brauchst Ruhe. Dann drehte er sich den anderen zu. Brechen wir lieber sofort auf. Ich werde euch begleiten. Avon nickte. Sie alle machten sich schließlich auf um zu den Drachen zu gelangen. Der Lichtbringer hatte sein eigenes Reittier dabei. Einen großen weißen Greifen der den Namen Griffin trug. Wenig später schon erhoben sich die Flugwesen und schlugen den Weg zum Dämmerlichttempel ein der im Nordwesten Asthorias lag.

Keine Sorge, kam es von einer Frau mit langen braunen Haaren. Sie trug ein schwarzes Kleid, dunkle Schuhe und gleichfarbenene seidene Handschuhe, welche bis zur Mitte der Oberarme reichten. Es ist bald vorbei. Nur noch du und nicht nur das Siegel bricht. Er wird freikommen. Eure Bemühungen ihn dort zu halten waren sinnlos und vollkommen vergebens. Die Frau saß mit übergeschlagenen Beinen auf einem Thron und blickte zu dem Dunkelelfen, welcher sich in einem Zirkel direkt in dem alten Dämmerlichttempel befand. Der Elf mit den mittellangen weißen Haaren und in eine einfache lederne Rüstung gekleidet, versuchte sich zu regen. Doch sein Körper war von schweren Ketten umschlugen, die in dem Marmorboden des Tempels eingelassen waren. Seine purpurfarbenen Augen waren auf die Frau gerichtet. Damit wirst du nicht durchkommen, knurrte der Elf. Erneut klirrten die Ketten als er versuchte sich zu befreien. Die Frau hingegen nahm ihr Bein herunter und richtete sich auf. Von der Lehne des Thrones nahm sie einen Dolch. Ich glaube doch, lächelte die Braunhaarige hinterhältig während sie sich dem Elf näherte. Khaine verzog den Mund und bewegte sich erneut. Jedoch gelang es ihm einfach nicht die Ketten loszuwerden. Ich werde es schnell machen. Jedoch kann ich nicht versprechen das es auch schmerzfrei geschehen wird, sagte die Frau. Diese baute sich nun vor dem Knienden auf. Ihren Arm erhob sie etwas. Die Klinge in ihrer Hand funkelte dabei ein wenig auf.

Bevor die Frau zu stechen konnte wurde sie von einer Kugel aus Lichtmagie getroffen und etwas zurückgeschleudert. Am Eingang des Tempels war Avon mit den anderen erschienen. Du bist es also welche die Siegel bricht sagte er und kam näher. Varlek zog sein Schwert und eilte zusammen mit Samael und Caim zu dem Dunkelelfen.

Das wurde aber auch Zeit, kam es von dem Dunkelelfen als sich die Drei zu ihm stellten. Salvina, knurrte Samael. Der Schwarzhaarige konnte sich noch sehr genau an die Frau erinnern. War sie es doch gewesen welche seinen Vater eine Zeitlang kontrolliert hatte. Außerdem war sie dafür verantwortlich gewesen das Anima zu einer gefährlichen Magie gekommen war. Bis heute wussten sie nicht was Salvina geplant hatte.
Von der Frau kam ein Schrei so das Samael wieder zu dieser blickte. Diese richtete sich wieder auf. In ihren Augen spiegelte sich regelrecht der Hass wieder. Oh nein, kam es von Salvina. Ihr werdet mich nicht aufhalten. Nicht so kurz vor dem Ziel. In den Händen der Braunhaarigen glühte Magie auf, welche sie auch gleich auf die Anwesenden feuerte.

Caim drückte Khaine nun etwas nach unten damit das Geschoss ihn nicht traf während Avon es an einen Schild abprallen ließ. Was soll das? brachte Caim hervor. Warum willst du das Siegel brechen. Was hat das für einen Zweck für dich. Geht es dir um Luzifer? Vater hat ihn tiefer versiegelt. Er würde zuerst freikommen.

Warum ich was tu geht dich nichts an Bursche, fauchte die Frau. Das Siegel muss und es wird auch fallen. Mehr brauchst du nicht wissen. Erneut sammelte die Braunhaarige Magie in ihrer Hand. Doch dieses Vorhaben musste Salvina unterbrechen als Samael sich nun ebenfalls einmische. Der junge Mann schlug mit seinem Schwert zu. In einem Sekundenbruchteil riss Salvina den Arm hoch. Die Magie in ihrer Hand bildete eine längliche Klinge mit welcher sie den Angriff blockierte. Kaum traf Samaels Schwert dieses Gebilde wurde eine Druckwelle freigesetzt. Diese schleuderte den Schwarzhaarigen nach hinten. Auch Salvina musste mit ihrem Gleichgewicht kämpfen. Mit dem Rücken stieß sie gegen den Thron. Kaum richtete sich die Frau wieder auf, riss sie die Arme zur Seite. Ihr werdet mich nicht aufhalten. Er wird sterben, rief sie auf. Mehrere Magiegeschosse flogen los und das direkt in Richtung Khaine, bei welchem sich noch immer Caim befand.

Bevor die Magiekugeln einschlugen prallten sie erneut an einen Schild ab. Als sich das Grelle Licht verzog stand Avon dort in seiner anderen doch dämonischen Form. Hörner ragten am Kopf hervor. Ein langer Schwanz peitschte über den Boden. Ätherische Schwingen ragten am Rücken hervor und er trug eine silberne Maske. Die Augen leuchteten hell. Du wirst nichts dergleichen tun. Das Siegel darf nicht brechen. Du brauchst bestimmtes Blut und wenn es nicht fließt und du das Leben nehmen kannst dann wars das. Nochmals schleuderte er seine Magie auf die Frau und beförderte sie zu Boden.

Bevor sich Salvina aufrichten konnte legte sich eine Klinge an den Hals der Frau. Diesmal war es Aurelia, welche sich gerührt hatte. Die Dragonikerin stand da und schaute ernst zu der Frau. Tu es und du bist tot, kam es nur knapp von ihr. Salvina schaute die junge Frau einen Moment an, dann aber schnaubte sie. Ruhig blieb sie liegen. Stattdessen sah die Braunhaarige zu Khaine. Dieser hing noch immer in den Ketten. Caim hatte den Elf mittlerweile wieder losgelassen so das er sich hatte wieder etwas aufrichten können. Auch an seinem Kopf klebte Blut. So nah, murmelte Salvina resigniert.

Das letzte Siegel befindet sich also wirklich hier. Avon sah zu Varlek. Kannst du ein paar deiner Leute hier her schaffen um den Tempel zu bewachen? Ich werde auch ein paar Lichtkrieger entsenden nur sind deine Männer gerade näher dran. Varlek stimmte den zu. Und ich werde mit Freuden diese Frau in den Kerker werfen fügte er noch an. Gut dann wird diese Tempel fortan bewacht werden. Nur zur Sicherheit. Avon nahm wieder seine eigene Gestalt an. Das ging ja dann nochmal gut seufzte Caim. Zwei Dunkelelfen die sie begleitet hatten kümmerten sich nun um Khaine. Samael und Aurelia fesselte Salvina. Dann wurde sie auf den Drachen geschafft. Die beiden Dunkelelfen und Avon blieben erst einmal zurück, während der Rest zurück zur Dunkelelfen Stadt floh. Dort setzte Varlek seine Worte sofort in die Tat um und ließ Salvina einsperren. Caim Samael und Larissa standen noch vor der Zelle der Frau. Warum wolltest du Vater da herausholen. Bestimmt nicht aus Nächstenliebe.

Was stört dich daran Junge?, fragte die Frau. Es ist euer Vater oder? Es müsste dich doch eigentlich freuen wenn er wieder zurück kommt. Ist er euch mittlerweile so egal? Salvina zuckte mit den Schultern. Wie ich es schon sagte. Mehr müsst ihr nicht wissen. Die junge Frau lehnte sich etwas an die Wand. Ihr Blick blieb auf Caim, Samael und Larissa hängen. Die Freundin Caims drehte den Kopf und blickte diesen an. Ich trau ihr nicht. Die hat was ganz fieses vor. Da bin ich mir sicher.

Stören tut mich daran nur das du es ganz sicher aus hinterhältigen Beweggründen getan hast. Du versucht Vater bestimmt nicht zu befreien weil er dir leid tut. Du versprichst dir etwas davon. Wegen dir ist er doch erst an diese grausame Magie gelangt die ihn jetzt verzehrt. Caim ballte die Hände zu Fäusten. Lasst ihn doch einfach in Ruhe. Etwas leiser fügte er hinzu. Er leidet doch schon genug.

Er wird niemals seine Ruhe haben mein Bester, reagierte Salvina nun. Die Frau sah von Caim zu Samael und wieder zurück. Euer Vater ist das Kind der Dunkelheit, Nargashs und vor allem Luzifers Nachfahre. Das allein reicht schon als Grund aus. Habt ihr wirklich geglaubt das niemand das angeblich Unmögliche versuchen wird? Ihr habt es zu spät mitbekommen. Doch leider nicht zu spät, denn sonst wäre dieser verdammte Elf tot und ich hätte mein Ziel erreicht. Salvina drehte den Kopf zur Seite.

Vater würde dich in Stücke reißen wenn du ihn befreist fuhr Caim fort. Ich bezweifle das, das dir nicht bewusst ist und das sagt mir das du etwas vorhattest. Missmutig schlug er kurz mit der Flachen Hand gegen das Gitter. Wie auch immer. Dein Plan ist gescheitert und jetzt kannst du hier versauern. Der junge Man drehte sich herum und verließ den Raum mit den Zellen.

Ich weiß nicht, sagte die Frau mit den langen roten Haaren, während sie auf den heruntergekommenen Stufen saß. Sie befand sich mit dem Mann namens Sengerath in einer alten Stadt. Der Zahn der Zeit hatte an dieser genagt. War es doch schon sehr lange her das hier einst Leben geherrscht hatte. Die Frau hatte einen Arm auf dem angewinkelten Bein liegen und stützte so etwas ihren Kopf ab. Das alles dauert bereits viel zu lange. Wir sollten schon längst etwas gehört haben. Und hier rührt sich auch noch nichts.

Und wenn es einfach verhindert wurde? fragte Sengerath geradeaus. Die anderen werden nicht zulassen das die Siegel endgültig brechen. Sie sind wohl schon vor gewarnt. Du hast es ja gehört das der Lichtbringer bei einen der Tatorte war. Ich würde sagen dieser Plan ist gescheitert.